Wie bereits in dem Blog-Artikel zum Update 5.7.05 erwähnt, kann die Eigenschaft spValueAlpha
von CteNode-Objekten nun bis zu 65.520 Zeichen aufnehmen. In diesem Artikel möchte ich auf die Hintergründe und die daraus resultierenden Änderungen für die Verarbeitung von Zeichenketten eingehen.
Hintergrund
Beim Einlesen von XML-Dateien kam es zunehmend dazu, dass der Inhalt einzelner Knoten nicht mehr in die vorherige Beschränkung von 4.096 Zeichen hinein passte. Dadurch wurden alle Zeichenketten die länger waren, an dieser Stelle abgeschnitten. Daraufhin wurde die Grenze auf 65.520 Zeichen erhöht.
Warum 65.520 Zeichen
Intern ist die Erweiterung auf 65.536 Byte erfolgt. Jedoch werden 16 Bytes von einem Header belegt, der die Länge der Zeichenkette, den Zeichensatz und weitere Informationen zur Zeichenkette enthält.
Folgen für andere Zeichenketten
Bis zur Client-Version 5.7.04 wird beim Zuweisen einer Zeichenkette, die länger als 4.096 Zeichen ist, der Laufzeitfehler _ErrValueRange
ausgelöst. Wenn die Zielvariable kleiner als 4.096 Zeichen ist und ihr ein zu großer Wert (<= 4.096 Zeichen) zugewiesen wird, kam der Laufzeitfehler _ErrStringOverflow
.
Ab der Client-Version 5.7.05 kann den Befehlen, die eine Zeichenkette erwarten (z.B. StrIns()
eine Zeichenkette mit maximal 65.520 Zeichen übergeben werden. Daher wird der Laufzeitfehler _ErrValueRange
nur noch ausgelöst, wenn diese Grenze überschritten wird. Da Variablen und Felder vom Typ alpha
eine maximale Länge von 4.096 Zeichen haben, kommt nun beim Zuweisen einer zu langen Zeichenkette der Laufzeitfehler _ErrStringOverflow
. Das gleiche passiert, wenn einer Funktion ein zu langer alpha
-Wert übergeben wird.
Notwendige Änderung der Applikationen
Aus dieser Anpassung resultiert die folgende Änderung für Applikationen. An allen Stellen, an denen der Laufzeitfehler _ErrValueRange
ignoriert oder abgefangen wird, muss nun alternativ _ErrStringOverflow
beachtet werden. Kann die Zeichenkette länger als 65.520 Zeichen werden, muss auch weiterhin _ErrValueRange
abgefangen werden.
Verarbeitung von langen Zeichenketten
Eine Zeichenkette, die länger als 4.096 Zeichen ist, kann nicht direkt einem Feld oder einer Variable zugewiesen werden. Jedoch ist es möglich die Zeichenkette mit MemWriteStr()
in ein Memory-Objekt zu schreiben. Dort können dann Zeichensatzumwandlungen mit MemCnv()
durchgeführt werden. Das Memory-Objekt kann auch mit BinWriteMem()
in ein BLOb importiert werden. Alternativ kann die Zeichenkette mit StrCut()
in einzelne Blöcke zerlegt werden.
Um einen langen Wert für die Eigenschaft spValueAlpha
zu generieren kann auch ein BLOb mit BinReadMem()
in ein Memory-Objekt exportiert werden. Dieses kann mit MemReadStr()
wieder der Eigenschaft zugewiesen werden. Einzelne Zeichenketten können ebenfalls mit +
bis zur Maximallänge von 65520 Zeichen “addiert” werden.
Beispiel
local
{
tAlpha : alpha(4096);
tNode : handle;
}
{
// Laufzeitfehler _ErrStringOverflow ignorieren
ErrIgnore(_ErrStringOverflow, true);
tAlpha # StrChar(65, 4095);
// Würde zum Laufzeitfehler _ErrStringOverflow führen
tAlpha # tAlpha + '12';
ErrIgnore(_ErrStringOverflow, false);
try
{
// Laufzeitfehler _ErrValueRange ignorieren
ErrTryIgnore(_ErrValueRange);
tNode # CteOpen(_CteNode);
tNode->spValueAlpha # StrChar(65, 65519);
// Würde zum Laufzeitfehler _ErrValueRange führen
tNode->spValueAlpha # tNode->spValueAlpha + '12';
}
tNode->CteClose();
}
2 Antworten
Die Begrenzung beim Auslesen der Caption-Eigenschaft hat sich nicht geändert: 4096 ist hier die Maximallänge die ausgelesen werden kann. Dies gilt auch für alle anderen Eigenschaften vom Typ alpha. spValueAlpha bildet hier im Moment einen Spezialfall.
Kann man die Caption eines RTF-Objekts (Plain-Text) jetzt auch größer auslesen, oder ist dies noch auf 4096 Zeichen begrenzt.