Für einen erfolgreichen Einsatz der CONZEPT 16-Hochverfügbarkeitslösung ist eine korrekte Konfiguration die wichtigste Voraussetzung. Den möglichen Auswirkungen der eingestellten Parameter wird jedoch häufig nur wenig Beachtung geschenkt. Im heutigen Blog-Beitrag werfen wir einen Blick auf verschiedene Einstellungen und ihre Effekte.
Konfiguration der IP-Adressen
Der Hot-Standby-Betrieb wird durch das Vorhandensein der IP-Adresse des anderen Datenbankservers aktiviert. In dieser Einstellung muss die numerische Adresse der Gegenstelle via Direktverbindung stehen, gefolgt von der numerischen Adresse via LAN (beispielsweise "192.168.1.52;10.1.3.52"). Fehlt die LAN-Adresse, so können beide Server bei Ausfall der Direktverbindung keine Statusinformationen mehr austauschen. Die Angabe eines Rechnernamens ist übrigens nicht zulässig, da zum einen leicht eine falsche Auflösung der Adresse stattfindet (Direktverbindung oder LAN), zum anderen beim Ausfall des DNS-Servers eine Kommunikation zwischen den Servern nicht mehr möglich ist.
Automatische Aktivierung
Oft wird das Sekundärsystem mit der "Automatischen Aktivierung" konfiguriert, was den Vorteil eines nahtlosen Serverwechsels ohne jeden manuellen Eingriff mit sich bringt. Das birgt jedoch das Risiko, das der Wechsel praktisch unbemerkt bleibt und eventuell unliebsame Folgen verursacht. Beispielsweise muss bei einem automatischen Wechsel sichergestellt sein, das auch die Datensicherung automatisch die richtige (aktive) Datenbank mit einschliesst. Außerdem muss berücksichtigt werden, das schon ein Neustart des Primärsystems nach einem Windows-Update zum Wechsel auf das Sekundärsystem führen kann. Grundsätzlich dürfen sowohl Primär- als auch Sekundärserver nur heruntergefahren werden, wenn vorher der Betriebszustand der Datenbank überprüft und gegebenenfalls die automatische Aktivierung ausgeschaltet wurde.
Unter Umständen kann auch ein Verzicht auf diese Option sinnvoll sein, selbst wenn dann für den Serverwechsel der Administrator das Standby-System per Hand aktivieren muss – unbeabsichtigte Rollenwechsel sind damit weitgehend ausgeschlossen.
Automatische Synchronisation
Ohne die Option "Automatische Synchronisation" muss vor dem Überschreiben einer Datenbank eine manuelle Freigabe erfolgen. In der Praxis ist dies jedoch schon vergessen worden – mit einer entscheidenen Auswirkung: Auf dem Standby-Server befindet sich eine veraltete Datenbank, somit ist keine Hochverfügbarkeit gegeben obwohl beide Server laufen. Besser ist es daher, auf beiden Systemen die "Automatische Synchronisation" einzuschalten. Vor einer Synchronisation werden Zeitstempel und Updatevolumenzähler der aktiven Datenbank mit denen der zu überschreibenden Datenbank verglichen. Bei Unstimmigkeiten erfolgt kein Überschreiben der Datenbank und eine entsprechende Fehlermeldung wird generiert.
E-Mail-Benachrichtigung
Der Hot-Standby-Betrieb setzt eine funktionierende Benachrichtigung voraus. Ohne diese ist eine zeitnahe Reaktion auf auftretende Fehler praktisch unmöglich. Besonders nachträgliche Änderungen am Mailserver oder an der Authentifizierung können schnell zum Problem werden. Abhilfe kann hier nur mit organisatorischen Maßnahmen geschaffen werden.