Einsatz von SSD-Speicher (Teil 2)

Die Basis heutiger Solid-State-Disks besteht im Regelfall aus Flash-Speicher, der auch in gewöhnlichen USB-Sticks verwendet wird. Bezüglich Geschwindigkeit und Haltbarkeit sind die Anforderungen jedoch deutlich höher als bei USB-Sticks, wenn SSDs als Festplattenersatz verwendet werden sollen.


Solid-State-Disks werden inzwischen größtenteils mit NAND-Flash-Speicher hergestellt, der günstiger, haltbarer und kompakter ist als NOR-Flash (dafür ist der NOR-Speicher schneller beim Lesen). Die Speicherzellen des Flashs können als SLC (Single-Level-Cell: ein Bit pro Speicherzelle) oder MLC (Multi-Level-Cell: mehrere Bits pro Speicherzelle) ausgeführt sein. SLC ist schneller und die Lebensdauer ist 10-fach so hoch wie bei MLC. Dafür ist die Speicherdichte bei MLC höher, SSDs mit MLC sind bei gleicher Kapazität deutlich günstiger.
Grundsätzlich lassen sich die Speicherzellen nicht beliebig oft beschreiben – genaugenommen löschen. Bei einer MLC sind 10.000 Schreibvorgänge möglich, eine SLC kann ungefähr 100.000-mal überschrieben werden. Bei einer Festplatte, bei der es keine solche Beschränkungen gibt, werden bestimmte Sektoren sehr oft beschrieben, andere Sektoren dagegen nie. Dieses Verhalten würde Flashspeicher sehr schnell unbrauchbar machen, daher verteilt der Controller einer SSD die Schreibvorgänge gleichmäßig über alle Speicherzellen.
SSDs sind meist im 2,5″ Formfaktor erhältlich, einige auch in 3,5″. Für den Einbau von 2,5″ Disks in 3,5″ Einschübe gibt es entsprechende Adapter. Die Disks verfügen genauso wie HDs über S-ATA oder SAS-Anschlüsse und können somit direkt an Onbard-Ports oder PCIe-Controllern betrieben werden.
Bei Hochleistungsvarianten ist der Flash-Speicher direkt auf einer PCI-Express-Karte untergebracht, für den Einbau muss ein entsprechender Slot vorhanden sein. Zusätzlich muss für diese Art von SSD ein spezieller Treiber für das Betriebssystem installiert werden.
Im nächsten Teil geht es um den Stromverbrauch und die Lebensdauer von SSD.

3 Antworten

  1. @Klaus
    Durch die Verteilung der Schreibvorgänge gibt es keine klassischen "Bad Blocks", eine Zunahme der nicht mehr beschreibbaren Blöcke ist aktuell nicht vom Betriebssystem erkennbar. Allerdings ist dies bei fast allen SSD per S.M.A.R.T.-Interface abfragbar, mit einem entsprechenden Tool kann das also frühzeitig festgestellt werden.

    Totalausfall gibt es nicht, die vorhandenen Daten sind ja nach wie vor lesbar, es lassen sich aber keine Daten mehr schreiben.

  2. vielen Dank für die kompakte Information. Wenn die 10.000 Schreibvorgänge erreicht werden – merkt man das an vermehrten einzelnen Schreib-/Lesefehlern oder muß ich mit einem plötzlichen Totalausfall rechnen ?
    Eigentlich wäre es ja da sicherlich sinnvoll, z.B. häufig benutzte USB-Sticks nach 3-4 Jahren zu ersetzen.

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